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Helga Jonschker war lange Zeit Mitglied der Hochschulverwaltung in der Abteilung Dortmund, heute ist sie im Sekretariat und der Bibliothek des Orchesterzentrums NRW | Dortmund tätig.

Erinnerungen von Helga Jonschker

"1986 durfte ich als Schwangerschaftsvertretung für 6 Monate im Sekretariat der „Staatlichen Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Dortmund“ tätig sein. Prof. Wolfgang Benfer als Dekan und der zu dieser Zeit tätige „Verwaltungsleiter“ Hans Stalleiken führten das Vorstellungsgespräch in der 4. Etage, Hansastraße 7 in der Dortmunder Innenstadt. Als geborene Dortmunderin wusste ich damals nicht, dass es in der Stadt eine Ausbildungsstätte für klassische Musik und Kirchenmusik gab; das ist halt so, wenn man sich nicht für Klassik interessiert bzw. herangeführt wird. Nach dem halben Jahr kam Frau Vittinghoff für 3 Monate zurück und entschied sich, danach aufzuhören. Ich durfte nach dieser Unterbrechung unbefristet weiter in der Musikhochschule arbeiten. Die Sekretariatsaufgaben für Prof. Benfer bestanden hauptsächlich darin, handgeschriebene Briefentwürfe abzutippen bzw. nach Diktat in Steno zu schreiben; heutzutage undenkbar. Zu der kleinen Verwaltung gehörten außer Herrn Stalleiken, Ludgerus Bertram (zuständig für die Studierenden), Frau Jutta Sobol und Frau Monika Foltys, die sich die Bibliotheksaufgaben teilten. Die Bibliothek war in der 9. Etage untergebracht. In diesem Haus war einer von zwei in Dortmund bestehenden Paternoster installiert, der in den 90er Jahren durch einen Fahrstuhl ersetzt wurde. Bis zur „Abwicklung“ der Abteilung Dortmund teilten sich Herr Deinert und Frank Soete die Hausdienst-Aufgaben.

1987 zog die „Musikhochschule“ mit allem Inventar, Professoren und Studierenden in das Gebäude Emil-Figge-Str. 44, am Uni-Campus. Am schwierigsten waren Auf- und Abbau der Orgeln, damit die Kirchenmusiker weiter studieren konnten. Fast jeder hauptamtliche Professor hatte einen eigenen Unterrichtsraum, was in der Hansastraße so nicht gegeben war. Da die 4. und 5. Etage den Musikern zur Verfügung stand, hatten diese teilweise einen weiten Blick über die Dortmunder Innenstadt. Im Konzertsaal, der mit Tonstudio ausgestattet war, wurden Konzertreihen veranstaltet und Prüfungen abgehalten bzw. aufgenommen.

Nach der Pensionierung von Professor Benfer, übernahmen Prof. Roland Pröll sowie Prof. Richard Braun die Aufgabe, als Dekan die Abteilung Dortmund zu leiten. Hauptamtliche Professoren und auch Lehrbeauftragte waren jahrelang beschäftigt, die Studierenden in den verschiedensten musikalischen Bereichen auszubilden. Noch jetzt bestehen Kontakte zu einigen Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragten, die ich damals kennengelernt habe.

Auch die Sekretariatsaufgaben änderten sich ein wenig, nachdem in den 90er Jahren ein sogenanntes „Schreibsystem“ angeschafft wurde. Dabei handelt es sich nicht um einen Computer mit Internetanschluss, sondern um einen Rechner mit Bildschirm. Abspeichern von Formularen, Briefentwürfen und sonstigem war also jetzt möglich. Auch das erstellen von sogenannten „Matrizen“, die bei einem Tippfehler so lange geschrieben werden mussten, bis sie fehlerfrei waren, ging sehr viel leichter vonstatten.

Jedes Jahr fuhren wir zur Personalversammlung nach Detmold und lernten dort die Kolleg*innen kennen, mit denen man im Rest des Jahres nur telefonisch Kontakt hatte. Im Gedächtnis geblieben sind mir ganz besonders Herr Peters vom Studierendensekretariat und Christa Buchholz. Es war jedes Mal spannend, auch die weiteren Kolleg*innen, mit denen ich Kontakt hatte, kennen zu lernen. Ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Personalversammlung im Jahr 2001. Auf dem Rückweg nach Dortmund wurde über die Terroranschläge in den USA und den Einsturz der Zwillingstürme in New York berichtet.

Nachdem das Programm der Studierendenverwaltung (HisSos) installiert wurde, fuhren Herr Bertram und ich einige Male nach Detmold, um dort die Studierendendaten der Abteilung Dortmund einzugeben. Es war die Anschaffung von Computern für Dortmund angekündigt worden. Leider zog sich die Lieferung einige Jahre hin.

Zum Ende des Wintersemesters 2003/2004 wurde die Abteilung Dortmund aufgelöst. Mittlerweile studierten dort knapp 400 Studenten, als die Auflösung durch das Ministerium beschlossen wurde. Neu gegründet wurde das Orchesterzentrum|NRW, das im April 2004 die Arbeit in den Räumen an der Emil-Figge-Straße aufnahm. Der Masterstudiengang Orchesterspiel ist ein Zusammenschluss der vier Musikhochschulen in NRW, somit auch ein Teil der Hochschule für Musik Detmold.

Der Künstlerische Leiter (Professor Gotthard Popp) und ich waren zu diesem Zeitpunkt allein in den zwei Etagen tätig und organisierten die „Werbung“ für den neu gegründeten und europaweit einmaligen Studiengang und die Eignungsprüfungen. Zum Wintersemester 2004/05 begannen 20 Studierende mit den verschiedensten Instrumenten ihr Studium in Dortmund. Frau Silke Berger kam als Verwaltungskraft hinzu und im September 2004 wurde noch der Verwaltungsdirektor Tilmann Kuttenkeuler eingestellt. Es dauerte noch ein paar Jahre, bis der Neubau des Orchesterzentrum|NRW in der Brückstraße fertig gestellt war, so dass im April 2009 die Räume während der Endmontagen bezogen werden konnten. 

Spannend war die Lieferung der Flügel, die teilweise 5 Etagen getragen werden mussten, da diese nicht in die Aufzüge in der Emil-Figge-Straße passten. In der Brückstraße wurden diese durch die aufgerissene Straße der Baustelle transportiert. Ich saß auf einem Steinhaufen und wartete, dass die Firma Maiwald nach und nach die Flügel brachte und in den jeweiligen vorgesehenen Räumen platzierte.

Mittlerweile sind viele der ehemaligen Kolleg*innen, Professoren und auch Lehrbeauftragte pensioniert."


Abschlussessen mit Verwaltung, Professoren und Dozenten am 19.02.2004

Prof. Alexander Kramarov (Violine), Prof. Tilmann Claus (heute Rektor der HfMT Köln), Helga Jonschker (Sekretariat), Prof. Wolfgang Rausch (Violine), Prof. Arnulf von Arnim (Klavier)

Helga Jonschker (Sekretariat), Prof. Wolfgang Rausch (Violine).


Fotos von Betriebsausflug nach Kassel 2003

Monika Foltys und Heike Gnatowski-Assmann (Bibliothek), Helga Jonschker (Sekretariat).

Hans Stalleiken (Verwaltungsleiter), Heike Gnatowski-Assmann, Monika Foltys (Bibliothek), Frank Soete (Hausdienst), Ludger Bertram (Studentische Angelegenheiten)


19.02.2004 Abschiedsessen Restaurant „WieWaldi"

Prof. Gotthard Popp / Cello (von 2004-20012 Künstlerischer Leiter des Orchesterzentrum bzw. Prof. RSH), Monika Foltys und Heike Gnatowski-Assmann / Bibliothek, Ludger Bertram / Studentische Angelegenheiten

Heike Gnatowski-Assmann / Bibliothek, Ludger Bertram / Studentische Angelegenheiten, Frank Soete / Hausdienst, Prof. Berthold Schmid / Gesang mit Gattin

Prof. Berthold Schmid / Gesang mit Gattin (hinten), Prof. Daniel Gauthier / Saxophon und Jang-Eun Bae / Korrepetition (vorne)

Theresa Diemer (Gehörbildung, Musiktheorie), Prof. Gotthard Popp und Gattin