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Der ehemalige Student Hanns-Diether Sommer studiert von 1969 bis 1975 am Tonmeister-Institut und berichtet in einem schriftlichen Interview aus dem Jahr 2020 über sein Studium am ETI. (Foto © Privatbesitz)

Erinnerungen von Hanns-Diether Sommer

Im ETI fokussieren sich manche Studierende auf den wissenschaftlichen Ingenieursaspekt und andere auf den künstlerisch-musikalischen Schwerpunkt. Wie haben Sie diese gegensätzlichen Ansätze wahrgenommen?

Zu meiner Studienzeit gab es keine Schwerpunktsetzungen innerhalb der Tonmeisterausbildung. Natürlich hatte jeder Student so seine eigenen Interessen/Schwerpunkte und Fähigkeiten. Der fachliche Inhalt für das Tonmeisterstudium war aber für alle gleich.

Wer war zur damaligen Zeit ein typischer Bewerber? An wen richtete sich das Studium und wie wurde darauf aufmerksam gemacht?

Typische Bewerber gab es meines Erachtens nicht. Interesse am Aufnahmemetier hatten die Bewerber allerdings alle. Ich wüsste nicht, dass man die Tonmeisterausbildung noch extra beworben hätte. In der Zeit um 1970 galt eher: Es gibt schon zu viele Tonmeister. 

Gab es eine Aufnahmeprüfung?

Ja. Es gab eine Aufnahmeprüfung. Ich erinnere mich an 1. Vorspiel Gitarre (mein Hauptinstrument), 2. Vorspiel Klavier (Pflichtfach), 3. Klausur Mathematik, 4. Klausur Tonsatz, 5. Prüfung Gehörbildung.

Wie gestaltete sich der Umzug in die Neue Aula (ETI)? Wo fanden zu Ihrer Studienzeit die Kurse und Veranstaltungen statt?

Zu Anfang meines Studiums 1969 wurde die Neue Aula bzw. der Anbau bereits für Aufnahmen, Vorlesungen und Unterricht benutzt. Die typisch tonmeisterbezogenen Kurse und Veranstaltungen fanden also im Tonmeisterinstitut statt. Im Souterrain Mathematik und Physik, im ersten Stock Partiturkunde, Gerätekunde, Schallplattenkritik, Instrumentenkunde, Musikübertragung, usw. Die "musikalischen Fächer" wie Gehörbildung, Musikgeschichte, Tonsatz, etc. fanden außerhalb des Instituts in den anderen Räumlichkeiten der Musikakademie statt.