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Erich Thienhaus zusammen mit dem damaligen Flötenprofessor Hans-Peter Schmitz © Archiv Alumni-Verein

Erich Thienhaus - Begründer der Tonmeisterausbildung

Prof. Dr. Erich Thienhaus wird am 22.08.1908 in Lübeck geboren. Sein Ausbildungsweg führt ihn an die Oberrealschule an die Technische Hochschule von München und Berlin. 1932 erlangt er dort den Grad eines Diplomingenieurs an der dortigen Fakultät für Maschinenwesen. Während seines Studiums beschäftigt er sich hauptsächlich mit den Themen Instrumentenklang, Schallübertragung und Raumtechnik. Den Zugang zum Tonmeisterberuf erhält er durch ein Musikstudium mit den Schwerpunkten Orgel, Instrumentation  und  Partiturspiel.  Nach seiner Promotion zum Ingenieur ist er von 1935 bis 36 bei der Firma Telefunken in Berlin tätig. Von 1936 bis 1945 wirkt er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt Berlin. Danach folgt die Übersiedelung nach Hamburg, wo er zusammen mit dem Amerikaner Prof. Price akustische Untersuchungen an den im Hamburger Hafen ausgelagerten Kirchenglocken durchführt. Nach dem Krieg führt ihn sein Weg 1946 an die Nordwestdeutsche Musikakademie, wo er drei Jahre später die Tonmeisterausbildung etabliert. 1957 wird er zum Professor ernannt und hat die Leitung des Tonmeisterinstituts inne. Raumakustische Arbeiten führt er in dieser Zeit in der Musikhalle Hamburg, der Stadthalle Lübeck und zahlreichen Kirchen durch. Als Mitbegründer der ARCHIV-Serie der Deutschen Grammophon leitet er die Aufnahmen sämtlicher Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, gespielt von Prof. Helmut Walcha auf historischen Orgeln in Lübeck, Kappel und Alkmaar. Die ersten Tonmeistertagungen ruft ebenfalls Erich Thienhaus ins Leben. 1968 verstirbt Thienhaus, ohne die von ihm mitgeplante Erweiterung der Räumlichkeiten des Instituts miterlebt zu haben. Diese gehen einher mit der Fertigstellung der Neuen Aula, dem späteren Konzerthaus der HfM Detmold.