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Das Palais 1920 - das Jahr, in dem der Freistaat Lippe sich dafür entschied, die Räumlichkeiten des Gebäudes für völkerkundliche und naturwissenschaftliche Sammlungen herzurichten © Stadtarchiv Detmold

Neues Palais

Neues Palais - das Hauptgebäude

Das Palaisgebäude ist ursprünglich eine Art Dependance des Fürstlichen Residenzschlosses in Detmold und trägt den Namen „Favorite“. Es ist ein Geschenk des Grafen Friedrich August zur Lippe an seine Gemahlin Gräfin Amalie zu Solms-Hohensolms und wird 1718 fertiggestellt. Fürst Leopold II. lässt die „Favorite“ für seinen Sohn Fürst Leopold III. umgestalten. Das Gebäude bekommt ein zweites Obergeschoss und einen Säulenvorbau am Mittelportal, der Baustil wird klassizistisch verändert. Die dreiteilige Anlage, die historischen Raumdimensionen sowie das umlaufende Gesims sind bis heute erhalten geblieben. Das Gebäude erhält um 1854 den Namen „Neues Palais“. Seit 1921 nutzt das Lippische Landesmuseum das Palais für seine Exponate.
1946 wird das Palais Sitz der Hochschule für Musik Detmold. Die Nutzung erfolgt anfänglich parallel zum Landesmuseum.
Die zu Beginn unvermeidliche gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch Musikakademie und Landesmuseum führt zu Konflikten, erst durch den Auszug des Museums gibt es Entlastung. Dennoch kann das Palais den immer weiter steigenden Raumbedarf nicht abdecken. So entsteht früh die Idee eines Ausbaus. Nach Antrag des Direktors Maler auf Erweiterung der Seitenflügel gewinnt die Musikakademie Stück für Stück an Raum und Kapazitäten.


Bewegte Zeiten

Fünf Jahre lang teilen sich die Studierenden mit den Exponaten des Museums ein Gebäude. Wie Richard Müller-Dombois in seiner Zusammenfassung der Gründungsgeschichte berichtet, erwirkt die Gegenwart des ausgestopften Elches in der Eingangshalle, sogar ein „von studentischer Hand gefertigtes Plakat“, das den Kopf des Elchs „mit der schwer zu widerlegenden Behauptung zierte: ,Dies Rindvieh gehört nicht zur Musikakademie'“.


Sanierung 2004-2006

Die jüngsten umfassenden Bauprojekte fallen in die Jahre 2004 bis 2006, in denen das Haus von Grund auf instand gesetzt wird. Dieser Maßnahme hat die Hochschule ihre heutige Mensa, den Wintergarten, die Einrichtung von barrierefreien Wegen sowie die Modernisierung sämtlicher Unterrichtsräume zu verdanken. Ferner wird das Dachgeschosses für die Opernschule ausgebaut. Die komplette elektrische Anlage wird ausgetauscht und ein einheitliches Schließsystem eingeführt. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass seitdem die Studierenden das Palaisgebäude bis spät in die Nacht zu Übezwecken nutzen können. Neben dem Einbau der Sandtner-Orgel in die Kapelle werden auch die beiden Seitentrakte für Instrumentalunterricht und das Studienangebot der musiktheoretischen Fächer ausgebaut. Im Sommer 2021 wird der Umbau des Audienzsaals zu einem „Digital Performance Room“ abgeschlossen. Die unter der Decke montierten mobilen technischen Anlagen erfordern statische Verstärkungen in dem zentralen Mittelsaal des Palais.