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Der Konzertsaal während der Sanierung © Martin Brockhoff

Konzerthaus und Institutsgebäude

Am 3. Mai 1968 werden weitere Gebäude eingeweiht, die im Auftrag Martin Stephanis von dem Detmolder Architekten Kurt Wiersing erbaut wurden. Am Standort des einstigen Marstall- und Remisengebäudes entstehen das große Chor- und Orchestergebäude ("Neue Aula") sowie das Tonmeisterinstitut. Dank dieser Gebäude kann eine eigene Bibliothek im Palais Platz finden und ein moderner Konzertsaal präsentiert werden. Außerdem werden vier quadratische und aus akustischen Gründen separat gestellte voll klimatisierte Institutsgebäude für die Sänger, Streicher, Bläser und den theoretischen Unterricht oberhalb auf dem Büchenberg angesiedelt. Der Tonmeisterausbildung steht nun im eigenen Institutsgebäude mehr Raum für neue Studios und Forschungsräume zur Verfügung, sodass der stetig ansteigenden Bedeutung der Technik Rechnung getragen wird. Das Institutsgebäude wird im Zuge von Umbaumaßnahmen aufgestockt, als nach über 40 Jahren Nutzung eine grundlegende Kernsanierung des Konzerthauses notwendig geworden ist.

Diese dauert von 2007 bis 2009. Die Summe aus dem Verkauf des ehemaligen Übehauses in der Mozartstraße, in unmittelbarer Nähe zum damaligen Studierendenwohnheim, fließt in den Umbau mit ein. Im Vordergrund steht eine umfangreiche Asbestsanierung. Dieser Baustoff, dessen Gefährlichkeit damals noch nicht allgemein bekannt war, ist bei der Errichtung der Neuen Aula verwendet worden, um die Brandlast zu minimieren. Auch soll die Sanierung dem steigenden Energieverbrauch durch entsprechende Maßnahmen entgegenwirken. Die Neue Aula hat eine eigene Klimaversorgung, die mit dem Bierkeller am Büchenberg, einem unterirdisch gelegenen Stollen zwischen der Neuen Aula und dem Detmolder Sommertheater, zusammenhängt. Hier gelangt über eine besondere Kühl- und Trockenanlage die Luft in das Gebäude. Für ein Gesamtvolumen von 7 Millionen Euro kann der Saal nicht nur grundlegend saniert, sondern auch mit neuen baulichen Elementen ausgestattet werden. Das Haus wird bis auf die tragende Stahlbetonkonstruktion zurückgebaut. Der Fassadenneubau mit verbesserter Wärmedämmung folgt einem Energiesparkonzept, das auch die Neukonzeption der Klimaanlage umfasst. Erneuert wird ebenso die komplette Haustechnik. Eine wichtige und innovative Erweiterung ist die Installation einer Wellenfeldsyntheseanlage. Sie ermöglicht ein modernes Beschallungsprinzip, das mittels 325 ringförmig angeordneten programmierbaren Lautsprechern alle Arten von Raumakustik im - seitdem neu benannten - Konzerthaus reproduzieren und modifizieren kann. Im Mai 2009 wird das neue Konzerthaus mit dem Festival KLANGRAUM der Hochschule übergeben.

Bartók-Treppe Brief der Studierendenschaft

2008 verfasste die Studentin Leonie ten Hagen einen Brief an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (NRW), in dem sie die Pläne zum Umbau der mittlerweile sehr bekannten Treppe kritisiert – und damit erreicht hat, dass die Bartók-Treppe in Ihrer Struktur erhalten wurde.


In folgendem Artikel gibt der Architekt Kurt Wiersing einen Abriss über die bisherige Gebäudegeschichte der Hochschule und skizziert dabei besonders die Hintergründe seiner Planung des Konzerthauses und der Institutsgebäude.