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1951-1956: Die Detmolder Singakademie

1951 wird der Verein in »Detmolder Singakademie« umbenannt. Der Grund dafür ist wohl, dass der Chor sich von der Stadt zu wenig unterstützt sieht. So heißt es im Protokoll der Vereins-Vorstandssitzung vom 24.09.1951:

"Da die Stadt jegliche Hilfe für den Chor abgelehnt hat, soll jetzt auch der Name ›Städt. Musikvereinigung‹ abgelegt werden. Auch ist das keine gute Benennung für Konzertreisen ins Ausland. Auf Vorschlag wird der Name ›Detmolder Singakademie‹ vom Vorstand einstimmig angenommen."

Der Vereinszweck bleibt fast unverändert. Neu ist, dass in der Satzung die Liebe zur Musik und ihr Verständnis nun mit der Idee der Volksbildung verbunden werden:

"Die SINGAKADEMIE bezweckt die Pflege des deutschen Volksliedes und des kunstgemässen Chorgesanges.  Durch Darbietungen wertvoller Chorkonzerte und sonstiger musikalischer Veranstaltungen (Solisten-, Kammer- und Orchesterkonzerte) will sie die Liebe zur Musik wecken, ihr Verständnis fördern und damit volksbildend wirken."

Der Begriff "Singakademie" erinnert an die traditionsreiche Berliner Sing-Akademie (den Chor, der 1829 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy erstmals seit dem Tod Johann Sebastian Bachs dessen »Matthäuspassion« wieder aufführte). Zugleich stellt der Name – absichtlich oder nicht – eine Verbindung zum Namen "Musikakademie", dem damaligen Namen der Detmolder Hochschule, her. Dass dies auch von den Beteiligten so wahrgenommen wurde, bestätigt die Zeitzeugin Waltraud Lehmann geb. Sobbe, Mitglied im Chor von 1947 bis Anfang der 50er-Jahre: "Ja, für mich war’s immer Singakademie. […] Chor, da kann man ja ein Kirchenchor von sonstwas sein, aber wir warn ja eben der Akademiechor."