chevron-leftchevron-right

1945-1951: Der Städtische Musikverein Detmold e.V.

Die Gründungsversammlung des Vereins findet am 7. September 1945 statt.  Bereits eine Woche später, am 14.09.1945, wird das erste Konzert veranstaltet: ein »Werkeabend mit a cappella-Werken« unter der Leitung des Musikdirektors und Musikwissenschaftlers Willi Schramm. Am gleichen Tag tritt die erste Satzung des Vereins in Kraft. Als Vereinszweck wird bestimmt, "durch Pflege des deutschen Volksliedes und des kunstgemässen Chorgesanges, durch Veranstaltungen von Solisten-, Kammer- und Orchesterkonzerten die Liebe zur Musik zu wecken und ihr Verständnis zu fördern." Damit ist die "Städtische Musikvereinigung" ein typischer bürgerlicher Verein, wie es sie bereits seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in vielen Städten im deutschsprachigen Raum gibt. Solche Vereine verweisen auf die Identifikation der Bürger*innen mit ihrer Stadt, die sich in der Pflege der städtischen Hochkultur ausdrückt.

Die Musikvereinigung besteht aus einem gemischten Chor – auch ›Oratorienchor‹ genannt – und einem Männerchor. Von Anfang an führt der gemischte Chor in dichter Folge anspruchsvolle Werke auf, etwa die "Chorphantasie" sowie "Meeresstille und glückliche Fahrt" von Ludwig van Beethoven im Februar 1946, "Die Jahreszeiten" von Joseph Haydn im Mai und Bachs "Weihnachtsoratorium" im Dezember desselben Jahres.

Mit der Übernahme der Chorleitung durch Hans Richter-Haaser, der einen Lehrauftrag für Klavier an der neu gegründeten Nordwestdeutschen Musikakademie hatte, beginnt 1947 die Zusammenarbeit des Chores mit der Akademie.

1948 geht die Leitung des Chors auf Kurt Thomas über, einen der renommiertesten Chordirigenten seiner Zeit, der kurz zuvor auf die Professur für Chorleitung an der Akademie berufen worden ist. In seiner Ära beginnt die Reisetätigkeit des Chores, zunächst in der Region (Paderborn, Herford), seit 1951 jedoch auch international.