chevron-leftchevron-right

Lehrende


Die Pianistin Beate Ramisch entstammt einer bayrisch-böhmischen Familie und erhielt ihre Ausbildung auf dem Klavier nach anfänglichem Privatunterricht bei Franz Ondrusek zuerst bei Erich Appel am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg, danach an der Hochschule für Musik Detmold bei Nerine Barrett und dem russischen Pianisten Anatol Ugorski. Daneben erfolgten Studien u.a. bei Renate Kretschmar-Fischer und Hans Leygraf, im kammermusikalischen Bereich u.a. bei Eberhard Feltz, Hans Dietrich Klaus und dem Alban Berg Quartett. Den Ausbildungsweg säumen zahlreiche Konzerte und wichtige Wettbewerbserfolge, u.a. beim Deutschen Musikwettbewerb mit dem "Rebecca Clarke Klaviertrio".Sie spezialisierte sich früh als herausragende Kammermusikpianistin und Liedbegleiterin und ist heute regelmäßige Konzertpartnerin namhafter Bläser, Streicher und Sänger.2002 gründete sie mit der weißrussischen Cymbalistin Irina Shilina das "Duo Charade". Die Formation bietet ein interessantes Programm aus Klassik-Weltmusik-Crossover, das mittlerweile auf zwei CDs dokumentiert ist: "Opus 1" (2004) und "A Global Visit" (2006). Weitere Informationen dazu unter www.duocharade.de.2007 entstand eine Solo-CD mit Klavierwerken von Mozart, Haydn und Beethoven.Beate Ramisch lebt heute als freischaffende Pianistin und Klavierpädagogin in Detmold, außerdem lehrt sie an der Hochschule für Musik Detmold.Schon als Jugendliche entwickelte Beate Ramisch die enorme musikalische Bandbreite, welche sie bis zum heutigen Tag stets erweiterte und mit neuen Impulsen erfüllte. So stand die künstlerische Auseinandersetzung mit Bach, Beethoven, Schubert unmittelbar neben der Faszination, welche die Musik und die Performance beispielsweise von Kate Bush oder "Queen" auf die junge Musikerin ausübten. Generell existierten für die Musikerin Beate Ramisch von jeher keine getrennten musikalischen Kategorien. Herausragende Künstler im Bereich der sogenannten Popularmusik standen für sie schon immer gleichberechtigt neben den Komponisten der abendländischen Klassik.Bereits als dreizehnjährige entdeckte sie - über die "King´s Singers" und den Chorgesang ebenso wie über Konzerte der Gruppe "Ougenweide" - die Musik des Mittelalters und der Renaissance, die für sie bis heute eine Quelle der Inspiration darstellt. Mit achtzehn entstand schließlich eine erste musikwissenschaftliche Arbeit über das Streichsextett "Verklärte Nacht" von Arnold Schönberg.Während des Studiums erarbeitete sich die Pianistin eine Chronik der Musik Frankreichs, Italiens, Englands, Deutschlands und Spaniens vom 6. - 16. Jahrhundert, dazu kamen Studien über die Entwicklung der abendländischen Tonalität aus den antiken griechischen Wurzeln über modale Formen bis zur Dur-Moll-Harmonik und deren Auflösung. 1992 entstand eine umfangreiche Analyse der Tenebrae-Responsorien von Don Carlo Gesualdo aus dem Jahre 1611, ein Thema, zu dem es zu diesem Zeitpunkt noch kaum wissenschaftliches Material gab. Eine Veröffentlichung dieser Arbeit als Buch ist geplant.Daneben begleitete der Gesang in Kammerchören den gesamten musikalischen Werdegang von Beate Ramisch. Zuletzt trat sie als Altistin in einer solistischen Formation von drei Frauenstimmen mit verschiedenen geistlichen und weltlichen Programmen auf.Der Chorgesang und die Liebe zu den alten Liedtraditionen begründete auch die langjährige Freundschaft und musikalische Partnerschaft mit der Sopranistin Cornelia Samuelis, mit der sie in den vergangenen Jahren zahlreiche Liederabende und Chorprojekte gestaltete.Seit dem Studium entwickelte Beate Ramisch ein zunehmendes Interesse an den Musikkulturen der Welt; ihre ersten Entdeckungen waren dabei irisch-keltische Musik, russische und ungarische Zigeunermusik, jüdischer Klezmer aus Osteuropa, spanischer Flamenco, portugiesischer Fado sowie argentinischer Tango, vor allem Astor Piazzolla.Doch zur entscheidenden Erfahrung wurde ein Urlaub in Griechenland im Jahr 2000, quasi als Liebe auf den ersten Blick. Beeindruckt von der Kultur dieses Landes beschloss die Künstlerin, für ein Jahr dort zu leben, um die Vielfalt der griechischen Traditions- und Kunstmusik zu studieren.Auch nach der Rückkehr nach Deutschland wurde die griechisch-kleinasiatische Musikkultur für Beate Ramisch eine immer wichtigere Quelle lebendiger Inspiration. Während der letzten Jahre rückte dabei das Interesse für die reiche Tradition der anatolischen Musik mehr und mehr in den Vordergrund, verbunden mit Ausblicken auf die Musik Armeniens, Azerbaijans, Persiens sowie der arabischen Länder.Die intensive Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Musikstilen und Künstlern der heutigen Türkei und ihre tiefe Empfindung für die Musik des Orients führten im Jahr 2007 zur Begegnung mit dem türkischen Sänger und Komponisten Hasan Yükselir. In der Zusammenarbeit mit ihm erfüllt sich für Beate Ramisch der innige Wunsch, ihr klassisch abendländisch geprägtes Instrument Klavier mit der so anders gearteten anatolischen Musik zu verschmelzen. 2008 begründeten die beiden Künstler ihre gemeinsame Konzerttätigkeit.

Zurück zur Übersicht