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Lehrende


Mark Bardens Werke verstehen Klang als ein grundsätzlich physisches Phänomen. Indem er die Gewalt von Klangerzeugung betont—das Greifen, Schlagen und Kratzen—lädt er das Publikum ein, nicht nur zuzuhören, sondern den eigenen Leib wahrzunehmen, wie er zuhört und sich mit Klang und—empathisch—mit den Körpern der Musiker befasst, deren Muskeln und Atem die Luft zum Schwingen bringen. Neuere Stücke verbinden Virtuosität mit geräuschbasiertem Klangmaterial und streben nach einer nach innen gewandten Komplexität, welche, ähnlich wie Mikroskop-Ansichten von Zellen oder Atomen, zugleich lebensbejahend und von einem schwindelerregenden Detailreichtum geprägt ist.

Barden (geb. 1980, Cleveland, Ohio, USA) komponiert Konzertmusik und Klanginstallationen mit und ohne Live-Musiker. Er studierte Komposition bei Lewis Nielson, Rebecca Saunders, mathias spahlinger, Jörg Widmann, and Roger Redgate und hat Abschlüsse am Oberlin Conservatory (USA), an der Hochschule für Musik Freiburg und am Goldsmiths (UK) absolviert. Für sein kompositorisches Schaffen erhielt Barden zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Komponistenförderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, den Deutschen Musikautorenpreis von der GEMA, einen Stipendienpreis von den Darmstädter Ferienkursen, Aufenthaltstipendien von der Akademie der Künste Berlin und dem Deutschen Studienzentrum in Venedig, sowie den Auftragskompositionspreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste. Seine interaktive audiovisuelle Installation ˈʊmˌvɛltn̩ [Umwelten], eine Zusammenarbeit mit Julian Bonequi und dem Konzerthausorchester Berlin, wurde 2019–20 für die Oculus-Quest-VR-Brille entwickelt und wird in der Saison 2021 am Konzerthaus Berlin zu erleben sein. Ein Folgeprojekt für Augmented Reality wird aktuell entwickelt.

Bardens Konzertmusik wird häufig von führenden Musikern wie Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, ensemble recherche, dem Mivos Quartett, KNM Berlin, Ensemble Mosaik, Nicolas Hodges, das Arditti Quartett u. v. a. bei Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, Wien Modern und den Wittener Tagen für neue Kammermusik aufgeführt. Seine erste Porträt-CD erschien 2016 von Col Legno; eine zweite folgt 2021 von Wergo. Seine Partituren sind bei Edition Peters verlegt. Seit 2020 ist Barden ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold. Er lebt in Berlin und Detmold.

www.mark-barden.com

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